In Dormagen erinnern lediglich zwei Gedenkobjekte an die NS-Zeit: Das STOLPERSTEIN-Projekt von Gunter Demnig mit über 40 Steinen und eine Gedenktafel am Historischen Rathaus in Dormagen mit der Inschrift « Den Opfern der Zeit von 1933 – 1945 ». Die Inschrift wird ergänzt durch ein Relief, das zwei trauernde Menschen zeigt. Die restlichen 31 Gedenkobjekte in Dormagen beziehen sich auf das Weltkriegsgedenken, mit der Ausnahme von vier Kriegsgräberanlagen auf denen Zwangsarbeiter und/oder Kriegsgefangene beerdigt sind. Die Weltkriegsgedenklandschaft Dormagens ist gekennzeichnet durch eine über die Ortschaften verteilte Gedenkinfrastruktur mit I. WK-Denkmälern (6), II. WK-Denkmälern (1), Kriegsgräberanlagen (4), Gedenkanlagen (7), und I. und II. WK-Denkmälern (8). Die beiden letzten Formen prägen mit nahezu 50% aller Gedenkobjekte die Gedenktopografie. Bei den Gedenkanlagen handelt es sich um Anlagen, die aus mehreren Objekten zusammengesetzt sind. Im Falle der Anlage in der Römerstraße sind dies ein Kriegsgräberfeld und jeweils ein Denkmal zum I. und II. Weltkrieg (obj. 42033875). Ähnliches gilt für I. und II. WK-Denkmäler. Sie können wie in Dormagen Gohr (Kirchplatz) ein nach 1945 auf den II. Weltkrieg weitergewidmetes I. WK-Denkmal sein oder nach 1945 als Denkmal geschaffen worden sein, dass an beide Weltkriege erinnert (wie in Dormagen-Horrem in der Weilergasse, obj. 42033894). Außerdem befindet sich in Dormagen-Gohr auf dem Kirchplatz ein Gedenkobjekt, dass an das Thema Flucht und Vertreibung erinnert. Die Inschrift lautet: « Rohnstock, Hausdorf, Niederschlesien 1946 – 1966 ». Auf Grund der letzten Jahresangabe muss vermutet werden, dass das Mahnmal 1966 eingeweiht wurde.
Hans Hesse